Published On: 28. November 20233,3 min read668 words

Einsatz von Leiharbeitnehmern, Leasing- oder Honorarfachkräften im Rettungsdienst

Dieser Tage häufen sich Medienberichte über die Arbeit der Rettungsdienste. Kritisch betrachtet werden z. B. die Einhaltung der Hilfsfristen oder der Einsatz von Leiharbeitnehmern, Leasing- oder Honorarfachkräften. (*)

Die Rettungsdienst Teltow-Fläming GmbH, ebenfalls Gegenstand mehrerer Beiträge in der Märkischen Allgemeinen Zeitung, nimmt dies zum Anlass, einige grundsätzliche Dinge zu erläutern und auf ihre konkrete Arbeit einzugehen.

Deutschlandweit stehen Rettungsdienste vor enormen Herausforderungen. Steigende Einsatzzahlen, fehlende Fachkräfte und die Ökonomisierung des Gesundheitswesens insgesamt führen das eigentlich gut funktionierende Rettungswesen an den Rand der Leistungsfähigkeit. Die Gründe dafür sind vielfältig.

„Um einen Kollaps zu vermeiden, muss neben Optimierungsmaßnahmen in der Rettungskette selbst (z. B. technische Vernetzung der 112 mit der 116117) auch die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens insgesamt gestärkt werden. Dazu gehören z. B. die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes, die Haus- und Facharztversorgung sowie ökonomisch und damit organisatorisch leistungsfähige Krankenhäuser und Notaufnahmen. Der bisher funktionierende Rettungsdienst ist kein medizinischer Teil des Gesundheitswesens, fungiert jedoch im wahrsten Sinne des Wortes viel zu oft als Notlösung für das weitgehend ökonomisierte Gesundheitssystem.“

Denny Bouchon
Geschäftsführer des Rettungsdienstes Teltow-Fläming

Rettungsdienste in ganz Deutschland benötigen immer mehr zusätzliches Fachpersonal, um auf die vielen Einsätze, die meist nicht dem Rettungsdienst zuzuordnen sind, reagieren zu können.

Da verwundert es kaum, dass Rettungsdienste vermehrt auf schnell verfügbare nichtärztliche Leiharbeitnehmer, Leasing- oder Honorarfachkräfte zurückgreifen, um kurzfristig den Sicherstellungsauftrag gewährleisten zu können. Langfristig wird damit jedoch kein Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet. Ganz im Gegenteil. Zugunsten dieser kurzfristigen Lösung und zur Vermeidung von z. B. Rettungsmittelabmeldungen wird die Fachkräfteverfügbarkeit mit oftmals teuren Leiharbeitnehmern, Leasing- oder Honorarfachkräften ad absurdum geführt und das Gesamtsystem Rettungsdienst abermals verteuert. Dass es im Rahmen dieser personalpolitischen Praktiken auch zu riskanten Qualitätsproblemen im Rettungsdienst kommen kann, zeigt u. a. ein Beitrag der ARD-Reihe Plusminus vom 11. Oktober 2023.

Derartige Leiharbeiterfirmen oder auch Firmen, welche Leasingkräfte an Auftraggeber vermitteln sowie freiberufliche Honorarkräfte, bieten in vielen Branchen der heutigen Arbeitswelt eine gute Alternative zur Kompensation erhöhter Mitarbeiterbedarfe. In der präklinischen Notfallmedizin aber müssen Fachkräfte in einem anderen Kontext gesehen werden.

Der Rettungsdient Teltow-Fläming hat z. B. allein im Jahr 2022 insgesamt 19.847 Hilfsfrist relevante Einsätze gefahren, bei denen in 91,42 Prozent aller Fälle die Hilfsfrist eingehalten werden konnte. Das bedarf großer Anstrengungen. Die Rettungsdienst Teltow-Fläming GmbH stellt mitarbeiterbindende und mitarbeiterorientierte Maßnahmen konsequent in den Mittelpunkt der Unternehmenspolitik. Dabei geht es darum, mit Menschen zu arbeiten, die aus Überzeugung nachhaltig Verantwortung für die Belegschaft, das Unternehmen und die Unternehmenskultur übernehmen. Ein Verzicht auf Leiharbeitnehmer, Leasing- oder Honorarfachkräfte ist als wichtiger Beitrag zur Wertschätzung der Beschäftigten zu verstehen, deren Arbeitsleistung tariflich nach dem TVöD-VKA vergütet wird.

Dass eine verantwortungsvolle Personalpolitik nicht auch automatisch die flächendeckende Notfallversorgung in Frage stellt, zeigt der Rettungsdienstbetrieb im Landkreis Teltow-Fläming. Ermöglicht wird das beispielsweise durch verantwortungsvolle Rettungsmittelabmeldungen, die im Spannungsfeld des Sicherstellungsauftrages einerseits und einer Belastungsminimierung des Rettungsdienstpersonals anderseits erfolgen. Mit der Hilfsfristeinhaltung im Blick wird die Notfallversorgung trotz herausfordernder Umstände im gesamten Landkreis sichergestellt – auch ohne Einsatz von Leiharbeitnehmern, Leasing- oder Honorarfachkräften. Jeder Notfallpatient darf wie gewohnt auf die schnellstmögliche, unverzügliche und professionelle Hilfe im Notfall vertrauen.

Ein wichtiger Beitrag zur Lösung des Fachkräftemangels ist das Engagement der Rettungsdienst Teltow-Fläming GmbH, junge und/oder interessierte Menschen für den Beruf des Notfallsanitäters zu begeistern. Dem Unternehmen geht es darum, möglichst vielen Menschen die Chance zu geben, diesen verantwortungsvollen und erfüllenden Beruf zu erlernen und auszuüben. Dafür stehen ein modernes Arbeits- und Ausbildungsumfeld, hochmotivierte Ausbilder (Praxisanleiter) und professionelle Führungskräfte zur Verfügung.

Mehr darüber und über die Rettungsdienst Teltow-Fläming GmbH unter:

https://rettungsdienst-tf.de/karriere/ausbildung

 

Für Fragen steht die Pressestelle der Rettungsdienst Teltow-Fläming GmbH zur Verfügung (presse@rd.teltow-flaeming.de).

* Zur besseren Lesbarkeit wird in dieser Pressemitteilung das generische Maskulinum verwendet. Die in dieser Pressemitteilung verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

Presse und Medienservice